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Der Lärm und seine Folgen

Die EU-Forderung zum Schutz vor Lärm stellt die Kommunen vor schwierige Aufgaben. Mit Aktionsplänen (Lärmkartierung) sollen sich die Kommunen Gedanken machen, wie den lärmgeplagten Bürgern Erleichterung verschafft werden kann. Auch in Magstadt wird ein Verkehrskonzept mit dem Ziel geplant, wie der Ort vom Durchgangsverkehr und damit von Lärm und Schadstoffen entlastet werden kann.

Die Betonung liegt hier besonders auf "Durchgangsverkehr". Für den eigenen Quellverkehr müssen die Bürger schon selber ein entsprechendes Verhalten zeigen, damit dieser Verkehr reduziert wird. Voraussetzung für ein solches Verhalten ist ein durchdachtes Verkehrskonzept.

Einige Beispiele sollen das verdeutlichen:

In einer Gemeinde im Landkreis protestierten die Anwohner erst kürzlich über den Bau eines Supermarktes in ihrer Ortsmitte. Mit dem Anlieferverkehr ab 4 Uhr morgens sei die Nachtruhe dann wohl zu Ende. In Magstadt haben wir künftig die gleiche Situation, mit dem Unterschied, wir bebauen erst ein Areal mit einem Supermarkt und neuen Wohnungen in dessen Nachbarschaft.

Die Bürger von den Ortsrandlagen sollen künftig über Tangenten in die Ortsmitte gelangen. Die Umwege sind oft erheblich. Wie realistisch ist diese Annahme dann? Straßen, die bisher wenig belastet waren, werden künftig als Abkürzungen dienen.

Ortszufahrten wie die Hölzertal, Maichinger und Renninger Straße werden geschlossen. Die bestehende Schafhauser und Alte Stuttgarter Straße und eine neue Auffahrt zur B 464 im Westen Magstadts müssen diese Funktion dann ausschließlich übernehmen.

Über einen Bus für Verbindungen im Ort und als Zubringer zum einzigen Haltepunkt der künftigen S 60 und für die örtliche Schule wurde bisher wenig Konkretes gesagt. Viele Kommunen schaffen diese innerörtlichen Verbindungen aus Kostengründen bereits wieder ab. Schlechte Voraussetzungen, um den Quellverkehr zu reduzieren.

Der heutige Durchgangsverkehr, der künftige Fernverkehr der B 464, der Verkehr auf den Tangenten und das zweite Bahngleis werden zu höheren Belastungen an Lärm und Schadstoffen führen. Verkehr, welcher bisher durch ein zweites Bahngleis und eine Bundesfernstraße nicht vorhanden war, wird die Magstadter belasten. In diesen Belastungen ist der westliche von Magstadt vorhandene Steinbruchbetrieb noch nicht berücksichtigt.

Stellt sich die Frage, sind sich die Magstadter Bürger dieser Situation tatsächlich voll bewusst?

Der letzte Beitrag unseres Arbeitskreises hatte das Thema "Schadstoffe". Deshalb nachstehend noch einige Anmerkungen zur Lärmbelastung:

Durch Lärm wird die Lebensqualität gemindert. Lärm birgt gesundheitliche Risiken und damit verbunden hohe Folgekosten für die Volkswirtschaft. Es geht hierbei nicht nur um die gesundheitlichen Kosten, sondern vielmehr auch um die verminderte Leistungsfähigkeit der Betroffenen im Arbeitsprozess. Andauernder Verkehrslärm gilt heute schon mit als Ursache für tödlichen Herzinfarkt, für Schlaflosigkeit und der damit verbundenen negativen Folgen. Von Lärm betroffene Wohngebiete verlieren an Wohnwert, was zur Vermögensminderung führt und soziale Strukturen in diesen Gebieten schädigt. Auch diese Problematik führt langfristig zu Folgekosten.

Forderungen um solche negativen Auswirkungen zu vermeiden:
- Planerische Möglichkeiten besser ausschöpfen. Gilt für Wohn-, Gewerbegebiete und Verkehrswege.
- Rechtfertigung der Planung kritisch betrachten!
- Belange Betroffener ausreichend berücksichtigen.
- Gesamtbelastung berücksichtigen und wirksam begrenzen.
- Vorhandene Ressourcen nicht schädigen.

21.11.2007